Weihnachten in Russland
Weihnachten in Russland
Russische Weihnachten werden traditionell ein wenig anders gefeiert als hierzulande. Während in Deutschland am 24. Dezember und an den beiden folgenden Tagen bereits die Weihnachtsglocken läuten, befinden sich russisch-orthodoxe Christen noch mitten in der Fastenzeit. Den Weihnachtsmann im rotweißen Gewand gibt es nicht, die festlichen Gerichte fallen etwas magerer, bodenständiger aus und ein oftmals Stunden andauernder Gottesdienst gehört zu den wichtigsten Bräuchen des russischen Weihnachtsfests.

Alles anders: So werden russische Weihnachten gefeiert
Weil nicht der gregorianische, sondern der julianischen Kalender die russische Weihnacht bestimmt, wirkt der Ablauf der Feiertage aus deutscher Sicht etwas durcheinander: Sylvester wird am 31. Dezember unter dem bereits geschmückten Tannenbaum gefeiert, Heiligabend („Sochelnik“) findet aber erst am 6. Januar statt und erst dann folgt Weihnachten. Gleichzeitig hat das russische Sylvester aber mehr mit unserem Fest zu tun als das russische Weihnachtsfest selbst. Denn bereits zur Feier des Neujahrs kommt die Familie zusammen, um sich gegenseitig in den geschmückten Räumlichkeiten zu beschenken. Sylvester und Weihnachten haben bei den Russen demnach quasi Plätze getauscht.Die Kinder warten am letzten Tag des Jahres gespannt auf die Ankunft von Väterchen Frost („Ded Moroz“). Gemeinsam stellen sich die Kleinen um den Weihnachtsbaum und rufen drei Mal laut nach Väterchen Frost. Mit seiner Enkelin („Snegurotschka“) taucht er dann in einem von Pferden gezogenen Schlitten auf, um die Kinder etwas vortragen zu lassen. Nur so verdienen sie sich ihre Geschenke. Je nach Region trägt Väterchen Frost, ursprünglich eine Verkörperung des Winters, einen eisgrauen oder bläulichen Pelzmantel und eine prunkvoll verzierte Mütze. Mit unserem Weihnachtsmann oder Santa Claus hat Väterchen Frost auf jeden Fall den buschigen Bart gemeinsam. Obwohl Weihnachten nach seinem Besuch erst noch folgt, gibt es allerdings nicht noch einmal Geschenke.
Eingeleitet wird es von der alljährlichen Weihnachtsmesse. Am Abend des 6. Januars begeben sich die Menschen in die Kirche um einem mehrstündigen Gottesdienst bis in die Morgenstunden des folgenden Tages beizuwohnen. So zumindest beim großen Gottesdienst in der Christ-Erlöser-Kirche in Moskau mit tausenden Gästen. Gefeiert wird anschließend im Kreise der Familie. Einen guten Grund, sich darauf zu freuen, obwohl die Geschenke bereits verteilt sind, gibt es durchaus: den Festschmaus.
Frohe Weihnachten auf Russisch: Счастливого Рождества!
(wörtlich: Glückliche Weihnachten!)
[schißlíwawa raschdißtwá]
[schißlíwawa raschdißtwá]
Weihnachten in Russland – Unterschiede auf einen Blick
- Statt dem Weihnachtsmann kommt Väterchen Frost mit seiner Enkelin
- Heiligabend findet erst nach Sylvester am 6. Januar statt
- Geschenke gibt es zu Neujahr, nicht an Weihnachten
- Vor Weihnachten wird 40 Tage lang gefastet
