So wird Weihnachten in Frankreich gefeiert
Heiligabend (Réveillon) beginnt in Frankreich wie ein ganz normaler Tag: Die Kinder gehen wie gewohnt in die Schule, die Erwachsenen zur Arbeit. Indes haben die Geschäfte wie an allen Werktagen bis zum Abend geöffnet – in deutschen Landen mit einigen Ausnahmen kaum denkbar, schließen die Läden hier doch in der Regel bereits am frühen Nachmittag. Am Abend werden, zumindest unter Erwachsenen wie Arbeitskollegen und Nachbarn, schon Geschenke ausgetauscht. Die eigentliche Bescherung, auf die sich natürlich allen voran die Kinder freuen, finden aber erst am Morgen des 25. Dezembers statt. Wie es sich gehört, liegen die Weihnachtsgeschenke unter dem Weihnachtsbaum (sapin de Nöel). Wer sie dort platziert hat? Der Weihnachtsmann natürlich, der sie am Vorabend heimlich durch den Kamin auslieferte.
Das französische Weihnachten gestaltet sich im Grunde genauso wie bei den Deutschen: Häuser und Wohnungen werden festlich mit Tannen- und Mistelzweigen, kleinen Holzkrippen und anderem Drum und Dran geschmückt. Am Weihnachtstag kommt dann traditionell die Familie zusammen, um gemeinsam französische Weihnachtslieder zu hören, zu singen und im Anschluss anständig zu speisen. Höhepunkt des Fests ist nämlich das weihnachtliche Festmahl. Nichtsdestotrotz unterscheidet sich Weihnachten auch nochmal von Region zu Region: In der Provence ist alles etwas pompöser inszeniert: Krippenspiele sind besonders hier an der Tagesordnung auf den Weihnachtsmärkten und das Weihnachtsessen fällt auch deutlich umfangreicher aus.
Im Elsass, wo die Weihnachtszeit am ersten Advent beginnt und erst am Dreikönigstag im Januar endet, sind Weihnachtsbäume beliebter als in anderen Teilen Frankreichs, wo einzelne Tannenzweige den Christbaum ersetzen. Kein Wunder: Schließlich stammt der Brauch, Weihnachtsbäume aufzustellen doch aus dem Elsass – wusstet ihr das? In großen Teilen des Landes ist Weihnachten aber schon einen Tag nach unserem ersten Weihnachtstag vorbei. Die Franzosen haben nur an diesem einen Tag frei – der 26. Dezember ist nämlich kein Feiertag.