Weihnachten in England


Mistelzweig, Früchtekuchen, Truthahn: Mit festlicher Dekoration feiern die Briten das Fest der Liebe ebenso üppig wie mit einem gut und voll gedeckten Festtagstisch. Im Grunde unterscheidet sich Weihnachten in Großbritannien also nicht allzu sehr von den Bräuchen hierzulande. Über die Weihnachtsfeiertage lassen es sich die Menschen im Vereinigten Königreich drei Tage lang rundum gut gehen - natürlich im Kreise der Familie.

So wird Weihnachten in Großbritannien gefeiert

Die Bescherung findet, wie in den Vereinigten Staaten und einigen anderen Ländern, nicht an Heiligabend, sondern am Morgen des 25. Dezember statt. Am Abend zuvor hängen Groß und Klein aber schon ihre roten Socken für kleine Geschenke und Süßigkeiten auf, vorzugsweise natürlich über dem Kamin. Die füllt in der Nacht der Weihnachtsmann – oder „Father Christmas“, wie er in England liebevoll genannt wird. Große Geschenke warten natürlich unter dem Weihnachtsbaum. Den Nachmittag des ersten Weihnachtstages verbringen fast alle Briten vor dem Fernseher. Das hat einen guten Grund: Jahr für Jahr wird die weihnachtliche Ansprache der Queen im Fernsehen übertragen. Dabei darf die typisch-britische Tasse Tee und ein Stück leckerer Kuchen nicht fehlen.
Der zweite Weihnachtstag ist der sogenannte „Boxing Day“. Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Dankbarkeit und viele Menschen nutzen ihn, um nicht nur Freunden und Angehörigen ihre Anerkennung und Wertschätzung auszudrücken. Sei es dem Briefträger, der die Weihnachtskarten ausliefert, den fleißigen Männern von der Müllabfuhr oder Lehrern, Kollegen und Nachbarn. Ganz im Zeichen der Nächstenliebe wird dann auch an die Bedürftigen gedacht – egal ob in London und in England, in Irland, Schottland oder dem Rest des Commonwealth.

Frohe Weihnachten auf Englisch: "Merry Christmas"

Weihnachten in England – Unterschiede auf einen Blick

  • Der Weihnachtsmann wird Father Christmas genannt.
  • Die Bescherung findet am Morgen des 25. Dezember statt.
  • Traditionelle Speisen sind Plumpudding, Früchtekuchen und Truthahn.
  • Küssen unter Mistelzweigen ein beliebter Brauch.
  • Am 1. Weihnachtstag wird die Fernsehansprache der Queen übertragen.
  • Am 2. Weihnachtstag ist „Boxing Day“, um Mitmenschen Danke zu sagen.

Britsches Weihnachtsessen: Süß und herzhaft!

Highlight des britischen Weihnachtsessens ist der „Gregor“ – so nennen die Briten den Truthahn, den sie traditionell zum Fest servieren. Üblicherweise ist der Vogel von stattlicher Größe mit Äpfeln, Bratkartoffeln oder – wenn es noch etwas dekadenter zugehen soll – einfach noch mehr Fleisch gefüllt, zum Beispiel einer würzigen Hackfleischmasse. Wer doch eine Nummer kleiner feiert, serviert stattdessen die auch in Deutschland beliebte Gans. Eine reich gedeckte Tafel britischer Art wäre allerdings nicht vollständig ohne die vielen traditionellen Nachspeisen: Nahezu jede Familie stellt an den Weihnachtsfeiertagen den Plumpudding, auch „Christmas Pudding“, auf den Tisch. Dabei handelt es sich, auch wenn die Bezeichnung anderes suggeriert, nicht um eine klassische Süßspeise. Der gekochte oder gedämpfte „Pudding“ besteht aus Früchten, Semmeln, Fett, wird nach der Zubereitung mit Brandy oder anderem Alkohol übergossen und schließlich flambiert. Wem dieses Dessert nicht zusagt, freut sich vermutlich über den süßen Früchtekuchen mit Zuckerguss, der vor allem für die Kinder auf dem Tisch steht.